Die Stadt schläft, doch in der kleinen Bar am Rande der Altstadt pulsiert das Leben. Die Lichter sind gedämpft, der Duft von Whisky und Parfüm liegt schwer in der Luft. Lena sitzt an der Theke, ihre Finger umklammern ein Glas Rotwein, während ihre Augen die Schatten durchdringen. Ihr schwarzes Kleid schmiegt sich an ihre Kurven, der Stoff glitzert im schwachen Licht wie eine Verheißung. Sie weiß, dass er sie beobachtet.
Vincent lehnt an einer Säule im hinteren Teil der Bar, sein Blick ist ein unausgesprochenes Versprechen. Seit Wochen kreuzen sich ihre Wege – zufällige Begegnungen auf der Straße, flüchtige Blicke im Café. Doch heute ist es anders. Die Luft zwischen ihnen knistert, als ob ein unsichtbares Band sie zueinander zieht. Seine dunklen Augen brennen sich in ihre, und Lena spürt, wie ihr Puls schneller wird.
„Darf ich?“, fragt er, seine Stimme tief und rau, als er sich neben sie setzt. Der Duft seines Aftershaves – holzig, maskulin – umhüllt sie wie eine zweite Haut. Sie nickt, unfähig, den Blick abzuwenden. Ihre Knie streifen sich unter der Theke, ein flüchtiger Kontakt, der wie ein Stromschlag durch ihren Körper jagt.
„Warum bist du hier?“, fragt sie, ihre Stimme ein Flüstern, das im Lärm der Bar fast untergeht. Vincent lächelt, ein Lächeln, das Geheimnisse birgt. „Vielleicht aus demselben Grund wie du. Um etwas zu finden, das ich nicht benennen kann.“ Seine Finger streichen wie zufällig über den Rand ihres Glases, nur Millimeter von ihrer Hand entfernt. Die Berührung, die nicht stattfindet, ist fast unerträglich.
Sein Blick gleitet über ihren Rücken, über die geschwungenen Linien ihrer Schultern. Ein leises Knacken des Holzbodens verrät seinen Schritt, aber sie dreht sich nicht um.
„Was willst du?“, fragt sie, ohne ihn anzusehen.
Ihre Stimme ist ein Flüstern, weich, fordernd, mit einem Lächeln, das ihn schwach macht.
Lena spürt, wie die Hitze in ihr aufsteigt. Sie weiß, dass sie gehen sollte – zurück in die Sicherheit ihres Alltags. Doch etwas in Vincents Blick hält sie fest, ein Versprechen von etwas Wildem, Ungezähmtem. „Und wenn ich mehr will?“, fragt sie, ihre Stimme zittert vor Kühnheit. Seine Augen verdunkeln sich, ein Sturm braut sich in ihnen zusammen. „Dann folge mir.“
Ohne ein weiteres Wort steht er auf, seine Hand streift leicht ihre Taille, als er sie durch die Menge führt. Sie verlassen die Bar, die kühle Nachtluft trifft ihre erhitzte Haut wie ein Schock. Hinter der Bar, in einer schmalen Gasse, wo die Straßenlaternen nur schwaches Licht spenden, bleibt er stehen. Die Welt scheint stillzustehen, nur das Pochen ihres Herzens erfüllt die Stille.
Vincent tritt näher, so nah, dass sie seinen Atem auf ihren Lippen spürt. „Sag mir, was du willst“, murmelt er, seine Stimme ein dunkles Versprechen. Lena schließt die Augen, ihre Hände finden seine Brust, spüren die Wärme seines Körpers durch das Hemd. „Dich“, haucht sie, und das Wort entfesselt etwas in ihm.
Seine Lippen finden ihre, fordernd, hungrig, als ob er sie verschlingen wollte. Der Kuss ist ein Tanz aus Verlangen, jede Bewegung ein stummes Bekenntnis. Seine Hände gleiten über ihren Rücken, ziehen sie näher, bis kein Raum mehr zwischen ihnen ist. Lena keucht leise, als seine Finger den Saum ihres Kleides finden, die Haut darunter entblößen. Die Gasse, die Dunkelheit, die Gefahr – alles verstärkt das Feuer, das zwischen ihnen lodert.
„Wir sollten das nicht tun“, flüstert sie, doch ihre Hände klammern sich an ihn, widerlegen ihre Worte. Vincent lacht leise, ein tiefes, vibrierendes Geräusch, das sie erzittern lässt. „Aber du willst es.“ Seine Lippen wandern ihren Hals hinab, finden die empfindliche Stelle unter ihrem Ohr. Jeder Kuss ist ein Funke, der sie weiter entzündet, bis sie sich in seinem Griff windet, verloren in der Intensität des Moments.
Die Nacht verbirgt ihre Geheimnisse, doch in diesem Augenblick gibt es nur sie beide – zwei Seelen, die sich im Dunkel finden, getrieben von einem Verlangen, das keine Worte braucht. Was als verbotener Blick begann, wird zu einer Flamme, die die Grenzen ihrer Welt sprengt.
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